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Diese digitale Ausstellung ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Zwischen Heimat und Fremde“ Die Geschichte der griechischen politischen Flüchtlinge in Leipzig und Sachsen (1949/50-1989)“, das im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Interfakultären MSc «Historische Forschung, Lehre und neue Technologien»  der Ionischen Universität und dem GRIECHENHAUS E. V. in Leipzig durchgeführt wurde.

Das Ziel der digitalen Ausstellung ist es, die Erlebnisse der in der Deutschen Demokratischen Republik als Kinder lebenden griechischen politischen Flüchtlinge und ihrer Nachkommen zu untersuchen. Die Frage, ob Kinder während des griechischen Bürgerkriegs von ihren Familien und Heimen verschleppt wurden, stellte einen der zentralen Konfliktpunkte zwischen den beiden Seiten dar. Ähnliche Operationen fanden auch in anderen Ländern während kriegerischer Auseinandersetzungen statt. Allerdings scheinen sie in keinem Land eine so gewaltsame Auseinandersetzung ausgelöst zu haben wie in Griechenland. Die Vorherrschaft der nationalen Regierung im Bürgerkrieg und die ausschließliche Verwaltung des Gedächtnisses durch die Sieger trugen sowohl dazu bei, dass die Bemühungen um die Rückführung der in die Volksrepubliken verschleppten Kinder nach und nach aufgegeben wurden, als auch dazu, dass dieses Thema jahrzehntelang in Vergessenheit geriet.

Die mündlichen Zeugenaussagen griechischer politischer Flüchtlinge in Leipzig und Sachsen sind eine wichtige Quelle. Aus diesem Grund wurden in beiden Ländern in den Jahren 2023-2024 Interviews geführt. Die Informanten konnten - viele von ihnen zum ersten Mal - über sich selbst und ihre Erfahrungen nach der Flucht aus Griechenland sprechen. Die gesammelten Zeugenaussagen bilden ein wichtiges neues Archiv für die Untersuchung sowohl der Kinder des Bürgerkriegs als auch der griechischen Präsenz in Deutschland im weiteren Sinne.

Durch den Einsatz moderner digitaler Werkzeuge bilden die Zeugnisse zusammen mit anderen Archivdokumenten das Basismaterial der digitalen Ausstellung, die von begleitenden Texten begleitet wird. Die digitale Ausstellung ist in vier Abschnitte gegliedert, die den Zeitraum vom griechischen Bürgerkrieg bis zur Gegenwart abdecken.

Ergänzend zur Ausstellung beleuchtet der gleichnamige Dokumentarfilm „Zwischen Heimat und Fremde“ von Sussane Grutz und Kostas Kipourou das Leben der griechischen politischen Flüchtlinge in Leipzig und Sachsen anhand der Aussagen der Protagonisten selbst.

Darüber hinaus stehen auf der Website der digitalen Ausstellung zwei Unterrichtsszenarien in griechischer Sprache zur Verfügung, die es Lehrern ermöglichen, die Ausstellung selbst, den Dokumentarfilm und die mündlichen Zeugenaussagen in ihrer Unterrichtspraxis zu nutzen.

Unser herzlicher Dank gilt allen Informanten, die ihre Zeugnisse eingereicht haben, Frau Carla Manolopoulou für die hervorragende Leitung des Programms und dem Team für die technische Unterstützung der digitalen Ausstellung im Namen der Ionischen Universität, Herrn Minas Pergantis und Frau Roubini Economidou, unter der Leitung von Professor Andreas Giannakoulopoulos.

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